Liebe Freunde des Zürcher Labyrinths
Nachdem ich letztes Jahr am SA, 8.Mai den Eröffnungsanlass zum «Labyrinthrundgang durch das Herz von Zürich» zum 30-jährigen Jubiläum des Zürcher Labyrinths angeboten hatte, folgte nun dieses Jahr die Fortsetzung, das hiess die nächsten Rundungen abzuschreiten. Dies fand am SA, 23. April, ab 14h bei frühlingshaftem Wetter statt. Wegen schlechter Witterung und den folgenden Ostertagen hatte der auf den 2. April ausgeschriebene Anlass um drei Wochen verschoben werden müssen. Es war das Sechseläuten Wochenende, weswegen wohl viele die drei freien Tage anderweitig genutzt hatten. Statt wie letztes Jahr zu fünfzehnt, fanden sich dieses Jahr leider nur drei, jedoch sehr interessierte Mitschreitende beim Herkules-Brunnen, anfangs Rennweg, ein. Es waren Monika Wenzinger, Bettina Ravaioli und Kurt Gfeller. Ihnen sei Dank, dass wir zusammen meine Vision, nämlich die Kraft unseres Labyrinthplatzes in die Stadt hinein zu tragen, durchführen konnten.
Im letzten Jahr hatten wir die inneren vier Bogen des Labyrinths bis zur Mitte auf dem
Lindenhof durchlaufen. Dieses Jahr waren die Runden vier und fünf vorgesehen.
Vom unteren Rennweg aus, gings vorerst über den Werdmühleplatz zum Beatenplatz und
dann hinunter zur Limmat. Um auf die Niederdorfseite zu kommen, benutzten wir den
grünen Mühlesteg. Hoch ging es dann über das alte «Zähringertor» zur Predigerkirche, dem alten Dominikanerkloster. Leider war die Kirche, wohl wegen des Sechseläutens,
geschlossen.
Der vierte Labyrinthbogen führte uns weiter in Rechtsrichtung (vom Ausgangspunkt im
Labyrinthplatz aus gesehen) über die geschichtsträchtige Brunn- und Froschaugasse, dem
ehemaligen Judenquartier, zum Neumarkt. Da Kurt, aus Bern zugezogen, Zürich noch nicht
so gut kannte, befliss ich mich, ihm einiges von meinen Stadtkenntnissen weiter zu geben.
Dazu gehörte der Besuch des Stadtarchivs, um ihm das »Stadtmodell von Zürich um 1800»
und ältere Ansichten unserer Stadt zu zeigen. Über die Spiegelgasse und den Napfplatz
gelangten wir zum Zwingliplatz vor unserem Grossmünster, wo hoffentlich in naher Zukunft
ein Labyrinth entstehen soll!
Die Zeit war wie im Flug vergangen und wir stellten mit Erstaunen fest, dass wir – nur für die
vierte Windung – bereits fast drei Stunden unterwegs waren. Ja, und so entschieden wir,
dass wir für diesen Tag genug der Eindrücke gesammelt hatten, aber auch genug auf Zürichs Pflaster gepilgert waren und darauf unsere Abdrücke hinterlassen hatten. Es wurde
gemeinsam entschieden, den fünften Labyrinthbogen nächstes Jahr abzuschreiten.
Einen würdigen Abschluss fanden wir in der Wasserkirche, wo wir den Hinrichtungsort
unserer Stadtheiligen Felix und Regula besuchten und uns die Zürcher Heiligenlegenden
anhörten. Über die Münsterbrücke erreichten wir den Münsterplatz, über den bereits
herausgeputzte Zünftler mit ihren Frauen zu ihren Bällen huschten. Zufrieden löste sich hier
unsere Gruppe auf und wünschten uns ein Wiedersehen zurück in unserem Mutterlabyrinth
im Kasernenareal!
Mona Bienek
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