Um 11 Uhr besammelten wir uns zu neunt - Mona, Susanna, Iris, Anna, Zita, Regula,
Caroline, Sandra und Cornelia - im PFLANZEN – L. Alles war von Sandra liebevoll
vorbereitet. Da war eine Mitte mit Früchten, Nüssen, Blumen und einer
brennenden Kerze. Anna begrüsste uns mit einleitenden Worten und übergab
Sandra das Wort.
Sie berichtete über die Bedeutung dieses wichtigen Festes im Jahreskreis. Sie
erwähnte die verschiedenen Bräuche in andern Kulturen : so erbauten die alten
Maya in Chichén Itza „El Castillo“, eine Stufenpyramide. Zu den Tag-und-Nacht-
Gleichen scheint es durch die Architektur der Pyramide so, als wenn eine Schlange
aus Licht die Stufen der Pyramide hinunterschlängelt. Ausserhalb des L besammelten sich interessanterweise Familien zum Bauen eines Berimbao (einsaitiges Instrument mit einer Kalebasse) ein Brauch aus der brasilianischen Kultur.
Schön ist doch, dass wir diese Feste feiern. Mit welchem Ritual sei unserer
Phantasie und unserem Herzen überlassen. Und wie der griechische Naturphilosoph
Demokrit (ca. 460- 370 v. Chr.) so schön sagt: "Ein Leben ohne Feste ist wie eine
lange Wanderung ohne Einkehr".
Dann bedankte sich Anna im Namen des PFLANZEN – L bei Cornelia für ihre Präsenz
während vieler Jahre auf, im und fürs PFLANZEN – L. Es war das letzte Mal, dass sie
in offizieller Mission auf dem Labyrinth amtete. Cornelia erhielt ein Sonnenlicht mit
L - Erde gefüllt und einem Wildsamen Briefchen.
Cornelia ihrerseits erwähnte drei Leitgedanken aus ihrer Labyrinthzeit in Form von
3 Gegenständen :
- der Frosch/die Kröte als Sinnbild für uraltes Wissen um die Dinge des Lebens
- die ineinander verschachtelten Babuschkas als Zeichen, dass es Geschichten
hinter den Geschichten, hinter den …… gibt mit je eigener Wahrheit
- ein Kreisel, der sie daran erinnert, dass es immer weitergeht und sie sich/wir
uns immer wieder an das Spielerische erinnern mögen
Danach forderte uns Zita auf, nach einem gemeinsamen Rückweg aus dem L uns
aufzumachen zum STEIN-Labyrinth, wo wir uns um 12.15 wieder treffen sollten ; je
nach Gusto per Tram, Bus oder zu Fuss.
Beim STEIN – Labyrinth auf dem Grossmünster-Platz sprach Zita über das STEIN – L
als DENK-MAL :
Wir stehen hier auf dem Grossmünsterplatz in Zürich vor einem Denkmal: dem
Steinlabyrinth. Ein Denkmal ist zunächst ein Mal. Das heisst, ein deutliches Zeichen,
etwas, was sich abhebt, was aufmerksam macht.
Hier sind es die weissen Steine, die in der Form eines siebengängigen kretischen
Labyrinths in die dunklen Steine des Bodens eingelegt sind. Das Labyrinth als Form,
als Zeichnung ist auf allen Kontinenten bekannt - seit mehreren Tausend Jahren.
Und überall wurde und wird es von Menschen gebraucht.
Hier in Zürich haben Frauen dieses Steinlabyrinth initiiert - zusätzlich zum
Pflanzenlabyrinth im Zeughaushof. Beide Labyrinthe sind ein Projekt, das 1990
beschlossen wurde. Das Steinlabyrinth ist aber erst 2023 eröffnet worden.
Mit dem Steinlabyrinth als Mal, machen wir uns an den zweiten Teil des Denkmals:
ans Denken. Woran soll uns das Mal erinnern? Was ist mit diesem Mal denkwürdig?
Wir möchten mit dem Steinlabyrinth an alle Generationen von Frauen denken und
sie würdigen, was sie zur Aufrechterhaltung unserer Gesellschaften geleistet haben
und leisten. Frauen, die uns mit Namen bekannt sind, ebenso gut wie Frauen, von
denen wir den Namen nicht kennen. Diese Würdigung und Dankbarkeit drücken wir
mit diesem Denkmal aus.
Gleich gegenüber sehen wir zurzeit den Katharinenturm. Auch er würdigt Frauen,
die Äbtissinnen des Fraumünster Klosters und 500+ Frauen, die sich um Zürich
verdient gemacht haben. In unserem Denkmal machen wir da keine Unterschiede.
Das Denkmal liegt auf dem Boden und lädt alle ein, den Weg ins Innere zu machen
und auch den Weg zurück in die Welt wieder unter die Füsse zu nehmen. Für alle ist
der Weg gleich lang. Diese Gleichwertigkeit schätzen wir Frauen und halten sie für
wichtig.
Also: denkt und dankt mal den Frauen und macht euch auf den Labyrinthweg.
Alle machten sich nun auf für einen Durchgang. Es gab auch Passantinnen, die
ebenfalls mitgemacht haben. Nach dem offiziellen Schluss informierten uns
Susanna und Mona über das Labyrinthe-Treffen in Klagenfurt in Bild und Gespräch
(folgender Blog-Eintrag)
Cornelia, Anna, Sandra und Zita
24.September 2024
Die nächsten Veranstaltungen :
- sind das Feuer-Labyrinth am 13. Oktober 19 – 21 Uhr
- die Winter – Sonn – Wend – Feier am 15. Dezember von 11 – 13 Uhr
- Labyrinth Brauch an „ Heilig Abend“ 24. Dezember 17 – 18 Uhr
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